Der Richard-Forgeur-Fonds feiert sein zehnjähriges Bestehen
Zum zehnten Jahrestags des Todes von Richard Forgeur hat der von der KBS verwaltete gleichnamige Fonds am 14. Oktober den Philanthropen und leidenschaftlichen Historiker des Lütticher Kulturerbes gewürdigt. In den letzten zehn Jahren konnte der Fonds 30 Renovierungsprojekte für Privathäuser, Schlösser und Kirchen in der Provinz Lüttich mit insgesamt fast einer Million Euro unterstützen. Ohne die tatkräftige Hilfe des Fonds hätten viele dieser Projekte niemals verwirklicht werden können.
Richard Forgeurs ganzes Leben (1927-2012) war seiner Leidenschaft gewidmet und er stellte sein Wissen und seine wissenschaftlichen Fähigkeiten in den Dienst zahlreicher Institutionen, wie des Königlichen Instituts für das künstlerische Erbe, des Staatsarchivs, der Königlichen Kommission für Denkmäler und Stätten sowie der Universität Lüttich. Richard Forgeur war seiner Stadt zutiefst verbunden und hatte gleichzeitig ein großes Herz. So hat er in seinem Testament die Gründung des gleichnamigen Fonds unter dem Dach der König-Baudouin-Stiftung festgelegt. Dabei ging es ihm um die Wahrung und Restaurierung des architektonischen Kulturerbes in der Region Lüttich.
Der Richard-Forgeur-Fonds wirkt in der Provinz Lüttich ergänzend zu anderen Fonds, wie dem David-Constant-Fonds oder dem Baillet-Latour-Fonds. So ermöglicht er einen globalen Ansatz für das Lütticher Kulturerbe - eine für Belgien einzigartige Situation.
Zehn Jahre Aktivität
Jahr für Jahr startet der Richard-Forgeur-Fonds einen Projektaufruf für Restaurierungen des architektonischen Erbes oder des Immobilienbestands in der Provinz Lüttich. Dabei kann es sich um ein Gebäude, einen Gebäudeteil oder oder dekorative Gebäudeelemente handeln. Für den Verwaltungsausschuss ist die architektonische Bedeutung entscheidend. Der Ausschuss wählt die Bewerbungen aus, die den Fondszielen am besten entsprechen.
Seit 2012 hat der Richard-Forgeur-Fonds der Lütticher Gemeinschaft bereits fast eine Million Euro zur Verfügung gestellt. 30 Renovierungsprojekte, im Rahmen derer Privathäuser, Schlösser und Kirchen in der Provinz auf die Unterstützung durch den Fonds zählen konnten. Diese zeichnen sich durch ihre künstlerische und historische Qualität, ihre geografische, kulturelle und weltanschauliche Vielfalt, ihre Zugänglichkeit für alle und ihren exemplarischen Wert aus.
Die folgenden bedeutenden Projekte wurden durch den Fonds gefördert:
- die Neubemalung des Innenraums der Kirche von Mont Cornillon, wodurch die angefangene Wiederbelebung einer wichtigen Stätte am rechten Ufer der Maas noch bestärkt wurde;
- die Reinigung und Aufwertung des großen Glasfensters im südlichen Flügel des Querschiffs der gegenwärtigen Kathedrale, das sogenannte Leon-von-Oultres-Fenster (ehemalige Stiftskirche Saint-Paul in Lüttich);
- die Reinigung der Fassade der Kirche Sainte-Catherine, in Neuvice, um dieses Denkmal voll und ganz in den Aufschwung dieser alten Lütticher Straße einzubinden;
- die Restaurierung der Orgelempore der Kirche Sainte-Lucie in Mortoux, an der Grenze zwischen dem Herver Land und der Niedermaas;
- · die Rekonstituierung der seltenen Fensterrose des protestantischen Gotteshauses in der rue Brixhe in Spa, bei der ein Glasermeister, ein Schmied und ein Steinmetz zusammenkamen;
- die Auffrischung der Synagoge in der Rue Léon Frédéricq in Lüttich, ein Gebäude, das den Lütticher Bürgern durch die besondere Ausstrahlung seiner weißen, gestreiften Fassade wohlbekannt ist;
- die Renovierung der Fassade des Hauses vom Dekorationsmaler Jules Alexandre, das 1902-1903 von Victor Rogister, einem der anerkanntesten Lütticher Jugendstilarchitekten, errichtet wurde.
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