40 Jahre Entwicklung von zukünftigen Führungskräften durch internationale Unternehmensprojekte
Seit seiner Gründung vor 40 Jahren hat der von der König-Baudouin-Stiftung verwaltete Prinz-Albert-Fonds entscheidend an der Entwicklung von 600 jungen belgischen Toptalenten sowie an der internationalen Ausweitung von über 300 belgischen Unternehmen mitgewirkt. Mit der Leitung von Unternehmensprojekten außerhalb Europas bietet der Fonds jungen Berufseinsteigern die einzigartige Möglichkeit zur Entwicklung ihrer Führungskapazitäten. Der Fonds hat sich damit als Motor für berufliche Laufbahnen und Innovation etabliert. Am 11. Oktober feiert der Fonds sein vierzigjähriges Wirken. Gleichzeitig wird er den Schleier lüften und etwas zu den Möglichkeiten für die zukünftigen Führungskräfte sagen, denen an sozialer Wirkung gelegen ist. Bei dieser Gelegenheit wird Pieter Timmermans, CEO des Verbands belgischer Unternehmen, einen der Preisträger des Fonds mit dem „FEB NextGen Leadership Award“ auszeichnen.
In einer sich ständig verändernden Welt brauchen unsere Unternehmen und Gesellschaften mehr denn je agile, innovative, neugierige und aufgeschlossene Führungspersönlichkeiten. Diese Betreiber des Wandels müssen in der Lage sein, Visionen zu vermitteln, Entscheidungen zu treffen und Risiken abzuwägen, und sich gleichzeitig an ständig andere Kontexte anpassen können. Diese wesentlichen Fähigkeiten werden nicht nur auf der Schulbank, sondern vor allem durch Berufserfahrung erworben.
Genau um die Entwicklung von zukünftigen Führungskräften und belgischen Vorreiterunternehmen zu unterstützen und anzuregen, wurde der Prinz-Albert-Fonds 1984 anlässlich des 50. Geburtstags Seiner Majestät Prinz Albert ins Leben gerufen. Der Fonds wurde auf Initiative der König-Baudouin-Stiftung, dem Verband belgischer Unternehmen und des Kabinetts von König Albert II. gegründet und steht heute unter der Schirmherrschaft von Prinzessin Astrid.
Junge Unternehmerinnen und Unternehmer erobern die Welt
Seit seinen Anfängen befinden sich das Lernen und die Entwicklung von Führungsqualitäten in einem internationalen Rahmen im Zentrum der Arbeit des Prinz-Albert-Fonds. Jedes Jahr bietet er sorgfältig ausgewählten Talenten aus Belgien, die jünger als 30 sind, die Möglichkeit einer intensiven und bereichernden Berufserfahrung im Ausland.
Diese hochkarätigen Unternehmer und Unternehmerinnen leiten zwölf Monate lang strategische Projekte für belgische Unternehmen, die einen echten Mehrwert für die Wirtschaft leisten und ihre Aktivitäten auf internationaler Ebene ausweiten wollen. Die Kandidatinnen und Kandidaten entscheiden auf Grundlage ihrer Ambitionen und der gebotenen Möglichkeiten selbst, welches Projekt, Unternehmen und Zielland sie am meisten interessiert.
Während dieser außergewöhnlichen Erfahrung stehen die jungen Talente vor zahlreichen Herausforderungen, die sowohl mit ihren beruflichen Plänen als auch mit dem Eintauchen in fremde Kulturen zusammenhängen. Sie entfalten sich in einer stimulierenden Umgebung, die von ihnen Agilität, Anpassungsfähigkeit, rasche Analysen neuer Märkte sowie Kreativität zur Erarbeitung innovativer, zielführender Lösungen in kurzer Zeit verlangt. Zur Unterstützung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bietet der Prinz-Albert-Fonds Schulungen, Mentoring und Begleitung durch die Gastunternehmen an. Auch nach Abschluss ihres Auslandsjahres und dem Erhalt eines offiziellen Abschlusses begleitet der Fonds sie weiter und bietet ihnen Möglichkeiten zum lebenslangen Lernen in seiner Alumni-Gemeinschaft, die auch darauf abzielt, neue Mitglieder zu unterstützen und zu inspirieren.
Wirkung
In vier Jahrzehnten hat der Prinz-Albert-Fonds auf verschiedenen Ebenen Wesentliches bewirkt.
- Persönliche und berufliche Entwicklung: Der Fonds hat für fast 600 junge Berufseinsteiger eine entscheidenden Rolle bei ihrer Karriere gespielt. 70% der Talente sind der Meinung, dass ihre Karriereentwicklung dank dieser Erfahrung deutlich schneller voran ging. Heute bekleiden viele von ihnen Schlüsselpositionen in Management, Führung, Beratung, Unternehmertum (auch im sozialen Bereich)... Auf persönlicher Ebene betrachtet die große Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer diese Erfahrung als eine der prägendsten ihres Lebens.
- Wirtschaftliche Auswirkung: Die fast 600 unternehmerischen Projekte außerhalb Europas ermöglichten es mehr als 300 belgischen Unternehmen, darunter auch Start-ups, ihre Aktivitäten auf internationaler Ebene auszuweiten und so ihre Wettbewerbsfähigkeit auf immer stärker umkämpften Märkten zu steigern.
- Gesellschaftliche Wirkung: Jedes dieser für belgische Partnerunternehmen durchgeführte Projekte leistete einen positiven Beitrag zur Erreichung von Zielen für nachhaltige Entwicklung. Dabei ging es um Bereiche wie Gesundheit und Wohlbefinden, nachhaltige Infrastruktur, Bekämpfung des Klimawandels, Kreislaufwirtschaft oder verantwortungsvolle Produktion.
Entwicklung im Laufe der Zeit
In den 40 Jahren seines Bestehens hat der Fonds die maximale Anzahl seiner Teilnehmerinnen und Teilnehmer von 15 auf 30 pro Jahr verdoppelt. In den Anfangsjahren waren die Frauen nur wenig vertreten. Über die letzten zehn Jahre jedoch hat sich eine beachtenswerte Entwicklung vollzogen: Das Verhältnis ist mit 50% Frauen und 50% Männern jetzt ausgewogen.
An der Mission des Fonds hat sich über die Jahre nichts geändert, der Fonds war jedoch auch Zeuge der Entwicklung belgischer Unternehmen als Antwort auf globale Herausforderungen und die Bestrebungen der neuen Generationen nach mehr gesellschaftlichem Einfluss.
- Diversifizierung von Projekten: Neben den traditionellen Aufgaben im Bereich der Geschäftsentwicklung (noch stets 50 bis 60 % der Projekte) wenden sich immer mehr Teilnehmer innovativen oder sozialen Projekten zu (40 %), die u. a. die digitale Transformation, Nachhaltigkeit oder die Unterstützung von gefährdeten Gemeinschaften umfassen.
- Größere Vielfalt der Unternehmen: Während in der Vergangenheit nur große Unternehmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer interessierten, entscheiden sie sich heute auch für Start-ups (42 %) und KMU (21 %), vor allem für Scale-ups im Bereich digitaler Technologien oder mit sozialer Wirkung.
- Branchenvielfalt: Neben den herkömmlichen Sektoren (Pharmazie, Lebensmittel, Industrie, Werkstoffe usw.) ziehen die Digitalisierung (33 %) und soziale Unternehmen (33 %) eine wachsende Zahl von Teilnehmerinnen und Teilnehmern an. So hat der Fonds 2024 eine Pilotprojekt mit der NRO Louvain Coopération in Kinshasa, DR Kongo, durchgeführt.
- Diversifizierung der Länder: Ursprünglich waren Asien (40%) und die Vereinigten Staaten (30%) die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am meisten geschätzten Zielorte. In den letzten Jahren, und vor allem im Zusammenhang mit der Pandemie, hat das Interesse an China abgenommen und sind die USA auf der Skala nach oben geklettert. Noch bemerkenswerter: Afrika, Lateinamerika und Ozeanien haben deutlich zugelegt.
Auch in Zukunft will der Prinz-Albert-Fonds seinen Auftrag fortsetzen, die Entwicklung neuer Generationen von Führungskräften unterstützen und damit zur Gestaltung nachhaltigerer und gerechterer Gesellschaften in Belgien und weltweit beitragen.
Zitate
Pieter Timmermans, CEO des Verbands belgischer Unternehmen: „Mit seiner Unterstützung für den Prinz-Albert-Fonds (PAF) möchte der Verband belgischer Unternehmen Brücken zwischen der Jugend, dem Unternehmertum und unseren weltweit tätigen Unternehmen bauen, und so die internationale Reichweite Belgiens fördern. Anlässlich des 40-jährigen Bestehens des PAF freue ich mich, den neuen „FEB NextGen Leadership Award“ ins Leben rufen zu können und so einen Beitrag zur Verankerung unserer Unterstützung zu leisten. Mit dieser Auszeichnung wird eine Ausbildung finanziert, die der Karriere des Preisträgers oder der Preisträgerin noch zusätzlich Aufschwung verleiht.“
Emmanuel Caeymaex, Chief Commercial Officer & Head of Patient Impact bei UCB, Vorsitzender und ehemaliger Preisträger des Prinz-Albert-Fonds: „Die Mission des Prinz-Albert-Fonds war, ist und wird auch in Zukunft immer von zentraler Bedeutung sein: die Ermöglichung von Lernerfahrungen und beschleunigter persönlicher Entwicklung. Viele Alumni vergleichen diese Erfahrung mit einem „angewandten“ MBA, einem Praxisjahr, in dem sie ihre Führungsqualitäten, die wahre Fähigkeit der Zukunft, formen. Eine feine Mischung aus analytischem Denken, Kreativität, Belastbarkeit, Agilität, Neugier und ständigem Lernen: Eigenschaften, die für jeden Unternehmer und jede Führungspersönlichkeit des 21. Jahrhunderts unerlässlich sind.“
Kristel Van den Bergh, Geschäftsführerin des Prinz-Albert-Fonds, ehemalige Preisträgerin: „Die Erfahrung mit dem Prinz-Albert-Fonds war eine echte Offenbarung! 2014 habe ich dank des Programms den Hightech-Sektor erkunden können, eine spannende Welt, in der ich acht Jahre lang tätig war, bevor ich Geschäftsführerin des Fonds wurde. Der Prinz-Albert-Fonds ist ein Tor zu einer neuen Zukunft, „a life-changing experience“, ein „Sesam-öffne-Dich“, um eine Karriere umzugestalten, neue Fähigkeiten zu erwerben, eine neue Zukunft aufzubauen... Wer träumt nicht von einer derartigen Gelegenheit?“
Thomas Poelmans, Sozialunternehmer, Mitgründer Hydrobox & NAMé Recycling: „Die Zusammenarbeit mit dem Prinz-Albert-Fonds hat das Wachstum von Hydrobox und NAMé Recycling stark beschleunigt. In nur einem Jahr hat Fondspreisträgerin Annelies Vanderwaeren die Verkaufsorganisation von Hydrobox in Kenia von einer einfachen Struktur in eine echte Maschine verwandelt, die das Wachstum des Unternehmens vorantreibt. Ward Goossenaerts, ebenfalls ein Preisträger des Fonds, hat es seinerseits dank seiner außergewöhnlichen unternehmerischen Fähigkeiten geschafft, NAMé Recycling in einer kritischen Phase über Wasser zu halten. Diese beeindruckenden Leistungen waren ausschlaggebend, um die Investoren zu überzeugen, sich mit mehr als 12 Millionen Euro zu engagieren, um uns dabei zu helfen, unsere Wirkung in Subsahara-Afrika in den kommenden Jahren zu verstärken.“
Feierlichkeiten
Am 11. Oktober feiert der Prinz-Albert-Fonds seine 40-jährige positive Wirkung mit einer außergewöhnlichen Veranstaltung, bei der u. a. Prinzessin Astrid anwesend sein wird. An diesem Event werden mehr als 600 Preisträgerinnen und Preisträger, Partnerunternehmen und außergewöhnliche Gäste teilnehmen. Es wird auf die prägende Geschichte des Fonds und seine Rolle bei der Entwicklung des belgischen Außenhandels zurückgeblickt und auf inspirierende Erfahrungen eingegangen.
Bei dieser Gelegenheit wird Pieter Timmermans, CEO des Verbands belgischer Unternehmen, den „FEB NextGen Leadership Award“ vergeben, um so einem/einer Preisträger/in des Prinz-Albert-Fonds auf die nächste Stufe der Karriereleiter zu verhelfen. Der/die Preisträger/in erhält ein Weiterbildungsbudget von 5.000 Euro, das ihm/ihr bei einem weiteren Karriereschritt helfen soll.